Interessengemeinschaft Ahrensburg Nord-Ost Argumente für die Nordtangente

Gute Gründe für eine Nordtangente gibt es genug!

Eine Nordtangente mit Anbindung an den Kornkamp würde die Lübecker Straße nach einem Gutachten des Planungsbüros Masuch + Olbrisch um ca. 7300 Kfz/Tag entlasten. Das entspricht einer Entlastung um 40%. Diese Entlastung hätte weitreichende positive Auswirkungen.

  • Die Wahrzeichen Ahrensburgs, das Schloss und der Marstall versinken im Verkehr. Durch die Nordtangente würden diese Kulturgüter deutlich entlastet.
  • Viele Kinder aus dem Stadtteil Gartenholz müssen die Lübecker Straße täglich überqueren um zur Schule zu gelangen. Die Entlastung wäre ein deutlicher Sicherheitsgewinn.
  • Der Schlosspark würde als Naherholungsgebiet für alle Ahrensburger Bürger deutlich attraktiver.
  • Für große Veranstaltungen am Schloss wäre eine Nordtangente ein großer Sicherheitsgewinn. Musikveranstaltungen würden außerdem sehr von der Lärmentlastung profitieren.
  • Der neue Bahnhof Gartenholz braucht eine Erschließung aus Richtung Norden, um den Park+Ride Verkehr in der Innenstadt zu verringern und ihn vor allem nicht in das Gartenholz zu verlagern.
  • Fahrten aus Richtung Norden ins Gewerbegebiet / zu Famila und in die umgekehrte Richtung würden sich deutlich verkürzen, täglich Tausende Umweg-Kilometer entfallen. Das spart Treibstoff und reduziert den CO2- und Feinstaubausstoß.
  • Durch die Öffnung des Kornkamps nach Norden könnte der Verkehr besser abfließen. So würde auch hier eine Entlastung stattfinden.
  • Der Lieferverkehr von und zum Gewerbegebiet könnte auf direktem Weg, ohne durch Wohngebiete oder am Schloss vorbei fahren zu müssen, abgewickelt werden.
  • Die Anwohner der Lübecker Straße, alle Bewohner des Rosenhofes und die Bewohner des Südlichen Gartenholzes würden deutlich von Lärm, Abgasen und Feinstaub entlastet.
  • Die Verkehrssituation am Brennpunkt Kreuzung Beimoorweg-Ostring würde sich sehr enspannen.
  • Der allmorgendliche kilometerlange Stau auf der Lübecker Straße wäre Geschichte. Auch dies reduziert Treibstoffverbrauch, CO2- und Feinstaubausstoß.
  • Die Bebauung des Erlenhof-Geländes ist beschlossen. Das wird die Verkehrsbelastung auf der Lübecker Straße nach und nach weiter erhöhen.
  • Ohne Entlastung der B 75 / Lübecker Straße wird die Straße in wenigen Jahren die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit erreicht haben. Die Folgen für Anwohner und Benutzer, aber auch die Attraktivität Ahrensburgs als Kultur- und Gewerbestandort kann sich jeder selbst ausmalen.
  • Die Nordtangente würde die Attraktivität Ahrensburgs besonders im Nordosten deutlich erhöhen. Für die weitere städtebauliche Entwicklung (Bebauung Erlenhof, Ansiedlung weiterer Gewerbeunternehmen usw.) ist sie dort sogar Voraussetzung!
  • Die Anbindung der Nordtangente an den Kornkamp ist die kürzeste und damit auch unter Umwelt- und Kostengesichtspunkten günstigste Variante. Die Kornkamp-Varianten sind unter den insgesamt 14 (!) berechneten und am 16.02.2011 im Bau- und Planungsausschuss vorgestellten die einzigen, die eine so hohe Entlastungswirkung für die B 75 / Lübecker Straße aufweisen, dass Ahrensburg mit einer Förderung von ca. 70 % der Baukosten nach dem Gemeinde-Verkehrswege-Finanzierungs-Gesetz (GVFG) rechnen kann. Oder anders ausgedrückt: Eine Nordtangente als "großräumige Umfahrung" kostet nicht nur mehr, sie hätte auch eine geringere Verkehrswirksamkeit - und Ahrensburg könnte daher keine Förderung nach dem GVFG erwarten.

 
 

Es gibt leider auch Gegner der Nordtangente, die sich seit langem gegen den Bau und somit auch gegen die Entlastung der Anwohner der Lübecker Straße und des Ahrensburger Schlossensembles aussprechen.

Die Argumente der Gegner der Nordtangente sind folgende:

Autobahnzufahrt Ahrensburg vs. Bargteheide
  • Das neueste Argument der Tangentengegner ist, dass die Nordtangente und eine eventuelle weiterführende Westtangente zur Bünningstedter Straße, von den Bewohnern aus dem nördlichen Hamburg als Zubringer zum Autobahnanschluss A1/Bargteheide benutzt wird. Diese Verbindung wäre "erheblich attraktiver" als die bisherige Anbindung über Bargteheide. Dadurch, so die Hypothese der Tangentengegner, würde immenser zusätzlicher Verkehr angezogen, der sich dann durch den Norden von Ahrensburg wälzt.

Kommentar:
Auf der nebenstehenden Karte ist die bisherige Zufahrt über Bargteheide sowie die eventuelle neue Verbindung über Nord- und Westtangente zum direkten Vergleich eingezeichnet. Wie man unschwer erkennen kann, ist die Zufahrt über Ahrensburg und die Nord- und Westtangente ca. 4-5 Kilometer länger. Schneller ist die Verbindung über Bargteheide ebenso, denn die Tangentengegner unterschlagen, dass Bargteheide bereits die Westumgehung beschlossen hat, durch die die Ortsdurchfahrt entfallen wird. Zusätzlich wäre der Weg über Ahrensburg in vielen Bereichen schlechter ausgebaut als die bisherige Verbindung über Bargteheide.
Verkehr sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands. Je kürzer die Fahrzeit und je besser der Ausbau der Strecke desto höher die Nutzung. Auch Routenplaner und Navigationssysteme würden hier klar den Weg über Bargteheide empfehlen. Interessant ist, dass man auch heute schon über Reeshoop, Doppeleiche, Woldenhorn und Beimoorweg (grün gekennzeichet) bequem zur A1 fahren kann. Dieser Weg ist gleich lang wie die Variante über Nord- und Westtangente. Folglich müsste Ahrensburg schon heute im Autobahn-Zubringerverkehr ersticken. Das ist aber nicht der Fall.



  • Eine Nordtangente mit Anbindung an den Kornkamp würde zu unzumutbaren Lärmbelastungen im Gartenholz führen.

Kommentar:
Die Varianten mit Kornkamp-Anbindung nähern sich lediglich an einer Stelle (bei der Querung der Bahngleise) der Wohnbebauung. Betreffen würde diese Annäherung nur einen kleinen Teil des Nord-Östlichsten Gartenholzes. Der Abstand der Tangente beträgt aber selbst beim nächstgelegenen Haus (Norderoogstieg) noch mehr als 100 Meter. Die Gutachten haben ergeben, dass selbst bei einer Brückenlösung die zulässigen Lärmgrenzwerte eingehalten werden. Obwohl rechtlich gesehen deshalb kein Anspruch auf Lärmschutz besteht, hat die Verwaltung zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen zugesichert.

Bei einer Tunnellösung mit zusätzlichem Lärmschutz wäre die Belastung durch Lärm praktisch gleich Null. Es könnte sogar durch die verbesserte Abschirmung der Bahnstrecke unter dem Strich eine Entlastung von Lärm stehen. Sie ist allerdings auch deutlich teurer, die Mehrkosten sind nicht förderungsfähig.

  • Die Famila Brücke muss für den Wohnwert des Quartiers unbedingt erhalten bleiben.

Kommentar:
Durch den neuen Bahnhaltepunkt Gartenholz ist eine weitere Brücke entstanden. Diese Brücke hat den Vorteil, dass sie für alle Gartenholzbewohner gleichermaßen gut zu erreichen ist, da sie nicht im äußersten Norden vom Gartenholz liegt. I.ü. soll auch bei der Planung der Brückenlösung für die Nordtangente fast an alter Stelle eine Übergangsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Die bisherige alte Holzbrücke ist obendrein marode und müsste bald saniert oder abgerissen werden.

  • Die Anwohner der Lübecker Straße wussten doch was sie erwartet, als sie an diese Straße gezogen sind.

Kommentar:
Viele der Anwohner der Lübecker Straße wohnen hier bereits 50 Jahre und länger. Großes Verkehrsaufkommen war damals nicht vorhanden. Auch nach dem Bau der Nordtangente werden die Anwohner noch an einer stark befahrenen Straße leben. Es kann nicht sein, dass die immensen, auch durch Bebauung neu erschlossener Wohngebiete wie z.B. dem Stadtteil Gartenholz oder in Delingsdorf ausgelösten Verkehrszunahmen immer wieder auf die gleichen Betroffenen abgeladen werden. Jeder Deutsche will Auto fahren, aber keiner will den Verkehr vor seiner Tür. Das kann leider nicht funktionieren.

  • Die Verkehrsprobleme werden durch eine Nordtangente nicht gelöst sondern nur verlagert.

Kommentar:
Der Sinn einer Entlastungsstraße besteht in dem Verlagern von Verkehr. Eben durch diese Verlagerung werden die Probleme, die in der Überlastung der Lübecker Straße und des Beimoorknotens bestehen, gelöst.

  • Der Kornkamp ist heute schon ohne Nordtangente überlastet.

Kommentar:
Der Kornkamp ist, wie alle Verkehrszählungen belegen, nicht überlastet. Probleme machen am Kornkamp lediglich rücksichtslos parkende LKW auf der Straße, gegen die vorgegangen werden kann. Zusätzlich ist ein Problem, dass der Kornkamp eine lange Sackgasse ist und der größte Auslöser des Verkehrs (Famila) am äußersten Ende dieser Sackgasse liegt. So muss der gesamte Verkehr die Straße erst hinauf und dann wieder herunter fahren um zum Ziel und wieder zurück zu gelangen. Durch eine Öffnung Richtung Norden könnte der Verkehr erheblich besser abfließen und der gesamte Verkehr aus Richtung Norden zu Famila würde den Kornkamp nicht mehr belasten. Das mit den Planungen zur Nordtangente beauftragte Büro bescheinigte außerdem ausdrücklich, dass der Kornkamp vom Ausbau die zu erwarteten Verkehrsströme problemlos aufnehmen kann.

  • Die „Familienwiese“ würde zerstört werden.

Kommentar:
Die Familienwiese könnte von der Stadt auf eine Ersatzfläche verlagert werden. Anbieten würde sich beispielsweise der Bereich alter Postweg nördlich der Straße Gartenholz. Hier könnte, auf den zur Zeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen, ein Ausgleich entstehen.

  • Die Nordtangente zerstört die Natur und versiegelt Naturflächen.

Kommentar:
Die geplanten Varianten verlaufen alle über Gebiete, die seit langem intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Es wurden im Rahmen der Gutachten detaillierte Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit erstellt. Diese Gutachten konnten keine wesentlichen Beeinträchtigungen der Flora und Fauna feststellen. Die Länge der Straße beläuft sich auf lediglich 1000 Meter. Die dadurch versiegelte Fläche ist im Vergleich zu den bei der Entwicklung des Gewerbegebietes-Süd zu erwartenden Versiegelungen marginal. Die Natur profitiert von der Nordtangente zusätzlich durch die verkürzten Fahrwege, der Verhinderung von Staus und dem damit verbundenen geringeren Ausstoß von CO2 und Feinstaub.